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Müllermilch – die Marke mit dem „Muuh“

Donnerstag, 1. August 2013 | Autor:

Werbung ist ja nun nicht gerade dafür bekannt, dass sie die Realität wahrheitsgemäß abbildet. Ganz im Gegenteil!

Die Menschen, die uns in den Werbepausen anstrahlen sind irgendwie immer ein bisschen schöner und glücklicher als es im ’normalen‘ Leben überhaupt möglich zu sein scheint, die Kühe sind lila und ein Mann muss nur das richtige Deodorant benutzen um die Frauen reihenweise um den Verstand zu bringen.

Nicht zu vergessen natürlich die Milchprodukte der Marke Müller die ein lautes „Muuh“ von sich geben, wenn man sie heimlich aus dem Kühlschrank mopst.

Oder halt! Dieses Werbephänomen gibt es ja seit neuestem auch in der Wirklichkeit:

Dabei gibts bei den Müllermilch-Produkten den ’special effect‘ gleich in zweifacher Ausführung – sowohl in akustischer als auch in finanzieller Hinsicht. Für strahlende Augen dürfte das Milchgetränk nämlich nicht nur dank des ungewohnten Klangerlebnisses beim Öffnen der Flasche sorgen, sondern auch dank des plötzlich ansteigenden Kontostands: 50.000 Euro bringt die muhende Produktverdackung dem Müllermilch-Marken-Fan ein!

Allerdings muss man auch sehr viel Glück haben, um einem der begehrten „Muuhs“ in freier Wildbahn über den Weg zu laufen: die Molkerei Alois Müller hat nämlich gerade einmal drei Müllermilch-Exemplare mit dem gewinn- und geldbringenden Sound-Effekt präpariert.

„Muuh“ als Markenzeichen

Alles in allem liefert die Marke Müllermilch mit der Kampagne „Finde das Muuh“ eine rundum gelungene Werbeaktion. Die muhende Milch-Flasche ist dem Zuschauer schon aus früheren TV-Spots bekannt und wird hier auf sehr gelungene Art und Weise als Markenzeichen inszeniert. Alle Müllermilch-Fans haben in den nächsten Wochen also gleich einen Grund mehr, sich ihr Lieblingsgetränk aus dem Kühlregal zu schnappen…

Muuh ist das neue Ooohm

Kleiner Tipp: Glaubt man dem TV-Spot scheinen vor allem esoterische Anbetungs- und Beschwörungsrituale beim Aufstöbern der magischen Muuh-Flaschen zu helfen. Also schnappen Sie sich am besten heute noch ihre Lieblingssorte Müllermilch, atmen Sie tief in den Bauch, finden Sie Ihre meditative Mitte und machen Sie drei Mal laut „Muuuuuuh“. 😉

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Das „Alles-Inklusive-Großem-Gefühl-Tarif-Paket“ von Vodafone Red

Freitag, 24. Mai 2013 | Autor:

Das unbeschreibliche Gefühl der großen Liebe inspirierte schon viele Künstler, Musiker, Philosophen etc. zu – mal mehr und mal weniger treffenden – Vergleichen. Liebe ist

… wie Sauerstoff, sagen beispielsweise The Sweet,

… wie ein Schlachtfeld, singt Pat Benatar,

… oder wie ein ‚Alles-Inklusive‘-Paket fürs Smartphone, sagt die Marke Vodafone Red:

Im neuen TV-Spot der Mobilfunk-Marke dreht sich alles um die menschliche Kommunikation in ihrer wohl schönsten Form: den Kuss. Im Zeitraffer ist ein alterndes Paar zu sehen, das zu den Electro-Klängen von Capital Cities sich küssend und liebend durch den Spot schwebt.

Das Smartphone als schönste Nebensache der Welt

Erst gegen Ende des Werbeclips rückt dann die eigentliche Kampagnenbotschaft ins Zentrum.

Mit der Nachricht „Von den schönen Dingen kann man nie genug bekommen. Surfen, simsen, telefonieren, soviel Du willst.“ will die Tarifmarke Red bei ihrer Zielgruppe für Frühlingsgefühle sorgen.

Und auch wer noch ohne festen Partner am Ohr ist, hat Grund zu wackeligen Knien. Denn Vodafone Red bietet zusätzlich zu Tarifen und Serviceleistungen die passende Smartphone-Liebe für jedermann.

Love is all you need?

Aber einen emotionalen Spot zu produzieren – reicht das auch um die Markenpositionierung zu verankern?

Die neue Kampagne setzt die Tarif-Flatrate fürs Smartphone auf eine Stufe mit dem Partner fürs Leben. Ein äußerst passender Vergleich – wenn es nach Anne Stilling geht, Head of Advertising and Media bei Vodafone Deutschland: „Das mobile Internet ist  zu einem wichtigen Bestandteil unseres Lebens geworden, das man mit den ‚Alles-Inklusive‘-Paketen von Vodafone Red sorgenfrei genießen kann. Mit dieser Kampagne inszenieren wir diesen Vorteil auf emotionale und ungewöhnliche Art.“

Auch Tatsachen haben Gefühle

Das Produktangebot von Vodafone Red ist nicht gerade neu auf dem deutschen Markt: All-Net-Flats gibt es von vielen Anbieter. Aber kaum eine Marke hat es wohl geschafft, das Produktangebot in so gefühlvolle Bilder und mitreißende Klänge zu verpacken.

Dieser Mut zur Emotion wird von den Verbrauchern belohnt: so kann die vorherrschende Meinung im Youtube-Kanal der Vodafone-Marke in etwa mit folgendem Kommentar zusammengefasst werden „Schönste Werbung die es gibt“.

Der Werbesong ist bereits ein No. 1- Hit

Und auch bei einer weiteren Personengruppe dürfte der TV-Spot auf jeden Fall zu emotionalen Höhenflügen geführt haben: die US-amerikanischen Band Capital Cities feierten mit ihrem klangvollem Auftritt im Vodafone-Spot Europa-Premiere. Und das ziemlich erfolgreich: Derzeit führen sie mit „Safe and Sound“ die Spitze der deutschen Single-Charts an.

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Werbespots zur Primetime

Mittwoch, 17. April 2013 | Autor:

Keine Spezies ist in der Werbewelt wohl so gefürchtet wie der Zapper. Die Fernbedienung stets griffbereit, schaltet er sich willkürlich durchs Fernsehprogramm. Vor allem eine Sache kommt ihm dabei auf keinen Fall auf den Bildschirm: TV-Werbung. Denn die ist ja grundsätzlich nervig, vollkommen überflüssig und unterbricht immer genau dann, wenns im Spielfilm gerade am schönsten ist.

So manchem TV-Spot tut man damit aber reichlich Unrecht.

Unternehmen wissen längst um ihre Ausgangssituation: wie schwierig es ist, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu erregen, geschweige denn ihn mit TV-Werbung zu begeistern.

Um in der Flut an ungeliebter TV-Werbung nicht einfach unterzugehen, holen sich viele Marken für einen wirksamen 30-Sekünder deshalb eine kreative Taskforce und hochkarätige Film-Regisseure ins Boot. Was daraus entsteht ist – zumindest im optimalen Fall –  nicht nervige Werbung sondern großes Kino. Nur eben in komprimierter Form.

Werbung mit Blockbuster-Status

Das scheint auch der TV-Sender TELE 5 erkannt zu haben. Seit 8. April hat der TV-Sender eine neue Rubrik im Programm: unter dem Motto „Leider geil!“ wird montags bis donnerstags der Spot des Monats gekürt und ausgestrahlt – mit extra Opener und (fast) pünktlich zur besten Sendezeit um 20.13.

Kai Blasberg, Geschäftsführer von TELE 5 scheint dabei selbst zu jener Personengruppe zu gehören, die sich für TV-Werbung (noch) begeistern können: „Werbefilme sind ganz essentiell von kreativen Ideen geleitet. Sie schaffen Markenwelten, wo zuvor keine waren. Bei aller Kürze können sie mit manchem Spielfilm mithalten. Und sie sind, manchmal, einfach geil. Wir möchten ihnen ihr verdientes Podium geben.“

Und auch der zuständige Leiter für Verkauf & Services bei Tele 5, Stefan Graf, macht sich für die Idee stark, manchen Marken mit der neuen Sendereihe eine kostenlose Werbe-Plattform zu bieten: „Mit dem Leider geil!-Spot honorieren wir den enormen Anspruch, den Werbungtreibende an ihre Produktkommunikation stellen“.

Doch wer entscheidet, welchem TV-Spot so viel Ehre gebührt?

Für die neue Sendereihe wird zunächst hausintern nach sehenswerten Werbesequenzen gesucht. Dabei blickt der tele 5-Sender über den Tellerand der deutschen Werbewelt hinaus und nimmt auch internationale Markenauftritte ins Visier bzw. im optimalen Fall mit ins Programm. Später sollen die Zuschauer selbst TV-Spots vorschlagen, die ihrer Meinung nach einen Sendeplatz in der Primetime verdient haben.

Die Premiere des neuen Sendeformats geht jedenfalls schon mal gut los.

Als ersten TV-Spot zeigt Tele 5 „Emma“. In diesem Werbefilmchen versehen die französische Marke Le Tréfle und die zuständige Agentur Leo Burnett Paris Toilettenpapier auf sehr selbstbewusste und unterhaltsame Weise mit der Botschaft  „Paper has a great future“:

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Empfehlungsmarketing am Beispiel myboshi

Samstag, 23. März 2013 | Autor:

From the west side to the east side

From the north side to the south

You’ll never get bad information

If you believe in the word of mouth.

Na, haben Sie das kleine Ständchen erkannt? Der Band Mike and the Mechanics brachte dieser Refrain und die dazugehörige Single „Word of Mouth“ leider nur mäßigen Erfolg ein, in den deutschen Charts schaffte es die Gruppe um Paul Young gerade mal auf Platz 27.

In anderen Bereich jedoch, kann „Word of Mouth“ leicht ein echter Hit werden.

Im Marketing steht dieser Begriff nämlich für das so genannte Empfehlungsmarketing – vielleicht besser bekannt als Mundpropaganda. Die Idee dahinter: Zufriedene Kunden empfehlen ein Produkt in ihrem sozialem Umfeld weiter und werben so kostenlos für eine Marke. Für eine solche Empfehlungs-Kampagne muss ein Unternehmen eigentlich nichts weiter tun, als für ausreichend und anregenden Gesprächsstoff zu sorgen.

Das mag zunächst ganz simpel klingen, aber der Verbraucher lässt sich ja bekanntlich nicht gerne etwas aufschwatzen – und schon gar nicht seine Gesprächsthemen. Mundpropaganda funktioniert also in aller Regel nur dann, wenn die Marke nicht als maßgeblicher Drahtzieher der Kommunikations-Kampagne entlarvt wird. Erfolgreiches Empfehlungs-Marketing will also gelernt sein!

myboshi artikelbild 2Allen Interessenten dieser Strategie, sei daher gesagt: Schauen Sie sich doch mal myboshi an! Denn die beiden Gründer Thomas Jaenisch und Felix Rohland präsentieren der Markenwelt derzeit ein gutes Beispiel, was erfolgreiches Word-of-Mouth-Marketing ausmacht. Und das ohne großen finanziellen Aufwand.

Ihre Marke myboshi hat bereits gezeigt, dass Flexibilität zu einer wichtigen Verkaufsstrategie werden kann. Angefangen haben die beiden jungen Unternehmer als Hersteller für ‚customized’ Mützen. Doch da viele Fans der gestrickten Kopfbedeckung auch selbst leidenschaftlich gerne die Häkelnadeln schwingen, hat myboshi reagiert. Nun liefert die Marke nicht nur fertige Mützen, sondern auch das passende Material für alle nach Selbstständigkeit strebenden Kunden: nämlich Strickguides, Nadeln und Garn!

Doch nur weil der Verbraucher mit zufrieden stellenden Produkten versorgt ist, heißt das nicht automatisch, dass die Marke deshalb im Gespräch ist oder gar weiterempfohlen wird. Eine Marke muss die Öffentlichkeit suchen… und das nicht nur mit den Produkten!

Thomas und Felix setzen deshalb auf Event-Marketing… und zwar in einer Form, die zur Marke passt. Vergangenes Wochenende luden sie beispielsweise alle Fans der bunten Maschen zu einer Häkel-WM ins mittelfränkische Zirndorf ein. Natürlich waren aber zum Wettbewerb nur Orginal myboshi-Nadeln und –Wollknäuel zugelassen… – alles andere würde gegen die Regeln des Event-Marketings verstoßen!

myboshi gruender-kDoch nicht nur innerhalb der bayerischen Grenzen zeigen die beiden Jungs Präsenz: Am 16.02. werden die zwei Start-up-Gründer auch in der Hauptstadt ihren Ruf als Häkel-Experten unter Beweis stellen. Denn in einer Filiale der Galeria Kaufhof laden sie alle Besucher der Textil-Abteilung zu einem kostenlosen Häkel-Workshop ein. Auf der Webseite der Galeria wird das Event bereits angekündigt: „Das kultige Mützenmacher-Duo Thomas Jaenisch und Felix Rohland zeigt an diesem Tag einige Häkeltechniken, beantwortet Ihre Fragen zum Thema myboshi und gibt Autogramme.“ (gesehen bei: www.galeria-kaufhof.de/filialen/berlin-alexanderplatz/).

Solche Aktionen liefern Gesprächsstoff – und zwar der authentischen Sorte! Empfehlungs-Marketing wie es sein soll…

Thema: Wissenswertes & Agentursprache | Kommentare geschlossen

Von Häkelfieber und Markenwahn

Sonntag, 3. Februar 2013 | Autor:

Quelle: myboshi.net

 

Ich persönlich freue mich ja immer sehr auf den Winter. Endlich ist es wieder Zeit für Wintersport! Auch in diesem Jahr wird uns wieder ein sehr facettenreiches Programm geboten: von Biathlon über Skispringen bis hin zu Hundeschlittenrennen ist alles mit dabei, was das Sportler-Herz begehrt.

Und nicht natürlich nicht zu vergessen, die Trendsportart dieses Winter: das Häkeln!

Egal ob in der U-Bahn, im Bus oder im ärztlichen Wartezimmer: man fühlt sich schier von Häkel-Nadeln umzingelt! Ich frage mich, ob die ganzen Häkel-Lieschens wohl für die Häkel-WM trainieren, die diesen Samstag im beschaulichen Örtchen Zirndorf in Mittelfranken stattfinden soll…? Für die einen mag diese Weltmeisterschaft einfach nur ein Wettbewerb sein. Für andere ist sie aber ein geniales Mittel zur Wettbewerbssteigerung! Ausrichter des Events ist nämlich myboshi.

Wie? myboshi sagt Ihnen jetzt nichts?

Das ist doch diese Mützen-Marke, auf die jeder zurzeit so abfährt. Vor allem sämtliche Textilgeschäftinhaber bzw. inhaberinnen dürften derzeit wohl zu den größten Fans des Jung-Unternehmens zählen, denn myboshi sorgt für klingelnde Kasse und leer gefegte Regale.

Nun fragen Sie sich wahrscheinlich seit wann sich Textil-Läden auf den Verkauf von Mützen spezialisiert haben?

Lieferengpässe dank myboshi

Entdeckt in Wasserburg

Naja, das liegt daran, dass das myboshi-Logo längst nicht mehr nur auf Kopfbedeckungen zu finden ist. Nachdem Thomas Jaenisch und Felix Rohland vor drei Jahren mit einem Mützen-Konfigurator – getreu dem Motto: jedem Köpfchen, auch sein eigenes Mützchen – die Markenwelt eroberten, haben die beiden Existenz-Gründer ihr Produkt-Repertoire nun erweitert. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass die myboshi-Zielgruppe mittlerweile immer mehr auf selbst gestrickte Mützen steht, die sie auch wirklich selbst gestrickt hat.

Doch davon lässt sich die Marke nicht unterkriegen!

Die beiden myboshi-Jungs  beweisen unter ihren Mützen Köpfchen: seit 2012 bieten sie allen Aktiv-Häklern ihre Strick-Guides „mützenmacher“ und „mützenundmehr“ an. Darin mit inbegriffen: myboshi-Labels zum annähen. Nichts geht eben über eine echte myboshi! So, was fehlt dann noch für das myboshi-Häkel-Allround-Paket. Na klar, passende Häkel-Nadeln und Wolle. Die beiden Marken-Gründer haben eben an alles gedacht… Und diese neue Verkaufs-Idee funktioniert sogar so gut, dass die Wolle kurzweilig in vielen Geschäften restlos ausverkauft war!

Und weil trotz aller wirtschaftlichen Höhenflüge, die Markenpflege nie vernachlässigt werden sollte, starten Thomas und Felix mit der Zirndorfer-Häkel-WM nun ihre eigene myboshi-Event-Marketing-Kampagne. Häkel-Weltmeister ist übrigens, wer am schnellsten 50gr Wolle zu einer Mütze (bzw. zumindest zu einem Ansatz davon) verhäkelt. Die Teilnehmer seien aber vorab gewarnt: Wer Garn oder Nadel benutzt, die nicht das myboshi-Logo tragen, wird vom Wettbewerb ausgeschlossen!

In diesem Sinne: Auf die Häkel-Nadeln, fertig, los!

Wir als Werbeagentur für Markenentwicklung sind natürlich fasziniert von diesem Markenerfolg. Ein Markentraum in Wolle. Das ist absolute Königsdisziplin, wenn man bedenkt, dass sich Menschen zuerst das Buch als Anleitung kaufen, dann die Wolle von Myboschi kaufen, dann die Mütze selbst „produzieren“ und am Schluss auch noch das Markenlabel draufnähen und Werbung dafür herumtragen. Wir sind begeistert und zugegeben etwas überrascht, dass dies möglich ist.

 

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Markenimage: Welchen Einfluss hast Du tatsächlich auf mich?

Dienstag, 6. November 2012 | Autor:

Ich bin 23 Jahre, Studentin, müsste ohne die finanzielle Hilfe meiner Eltern wahrscheinlich auch noch mein letztes Hemd verkaufen und bin, wie ich finde, einigermaßen gut gebildet.

Meine Entscheidung zwischen Bauchgefühl & Kaufkraft

Als Kundin bin ich König. Und in meinem Königreich herrschte wohl selten eine größere Vielfalt an Marken und Produkten. Wo meine Großeltern vielleicht noch zwischen zwei ortsansässigen Krämer-Läden entscheiden konnten, kann ich nahezu alles kaufen, was mein Herz begehrt. Und das jederzeit und überall.

Prima! Denkste.

Denn wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Angesichts der prall gefüllten Regale eines Supermarktes habe ich längst nicht mehr die Möglichkeit alle Produkte einzeln herauszunehmen und eingängig zu untersuchen, welches der Markenprodukte denn am besten für mich geeignet wäre. Stattdessen kommst dann du ins Spiel. Als „intuitives“ Begleitgefühl schleichst du dich an mich heran. In der Marketingbranche wirst du auch als Markenimage bezeichnet. Der Begriff Image kann dabei wörtlich genommen werden, denn du bist dafür verantwortlich, dass ich von jeder Marke ich ein gewisses Bild im Kopf habe. Mit Hilfe von Werbeplakaten,  TV-Spots oder anderen Marketingaktionen hast du dich in meinem Unterbewusstsein festgefahren. Dennoch scheinst du mir nicht immer unbedingt sympathisch zu sein. Zunächst einmal stellt sich mir jede Marke vor und teilt mir ihre Botschaft mit – mal mehr, mal weniger aufdringlich. Dann liegt es an mir zu entscheiden, ob sie mich tatsächlich auch anspricht. Oder eben nicht.

Hm. Aber was genau machst du nun eigentlich mit mir?

Als Studentin falle ich in die Zielgruppe: jung, gebildet, weiblich, eingeschränkte Kaufkraft. Auch meine Lebensphase sagt einiges über mich aus. Zwar lege ich Wert auf meine Selbstständigkeit, diese ist mir aber nur in einem bestimmten (finanziellen) Rahmen möglich. Ich bin voller Pläne für die Zukunft, möchte aber flexibel bleiben. Angesichts dieser Übergangsphase ist es kein Wunder, dass meine Studentenwohnung einer Werbung für IKEA gleicht. In diesem Falle präsentierst du dich als eine Möbelmarke für die eine Einrichtung vor allem eines sein muss: nämlich praktisch, preiswert, wandelbar und wäre das nicht schon genug, auch noch im modernen Look. Fast scheint es so, als ob du meine Gedanken lesen könntest. Du überzeugst mich mit schlagenden Argumenten. Überreden aber kannst du mich nicht. Das kann höchstens noch mein Umfeld, denn auch die nehmen manchmal Einfluß auf meine Entscheidungen.

Andere Marke. Anderes Image.

Als Image bist du auf jede Marke einzeln zugeschnitten und damit sehr wandelbar. Nicht immer gefällt mir jedoch dein Wandel. Mit meinen Lebensphasen ändern sich auch meine Ansprüche an eine Marke. Wenn ich in meinen Teenagerjahren noch ein großer Fan der Marke Bebe Young Care war, stößt mich die Werbebotschaft der Marke mittlerweile eher ab. Mit dem Alter wächst auch das Selbstbewusstsein und der Mut sich eine eigene Meinung bilden zu dürfen. Nun erwarte ich von einem Produkt, dass es auf meine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist und nicht nur, dass es in meiner Altersgruppe gerade angesagt ist. Plötzlich beginne ich sogar genau das Gegenteil von Mainstream zu wollen. Doch auch hier tummeln sich Marken mit einem „Anti-Mainstream-Image“. Ich kann dem Image also nicht oder nur kaum entfliehen, ich kann nur immer mal wieder wechseln. Dorthin, wohin es mich eben gerade ziehen will.

Dein größter Konkurrent ist wohl der Geldbeutel. Auch dieser hat (leider) ein massives Mitspracherecht in meinen Kaufentscheidungen. Dies ist vor allem bei alltäglichen Verbrauchsgegenständen der Fall. Stehe ich beispielsweise vor dem Kühlwarenregal, ist das Preisetikett meist etwas vorlauter als du: auch wenn du mir in unzähligen Zeitschriften und TV-Werbeblöcken einzureden versuchst, dass deine Zubereitungsart besonders traditionsreich und qualitativ hochwertig ist. Aber letztendlich entscheidet doch oft der Preis, welche Sorte Joghurt ich wähle.

Eine Ausnahme bilden jedoch die kleinen ‚Luxusgüter’ des Alltags. Insbesondere diejenigen, die sich nicht vergleichen, geschweige denn Austauschen lassen. Dann lasse ich mich von dir doch zur Wahl des teureren Produktes hinreißen: will ich mir den Tag versüßen, greife ich zum Markenprodukt. In meinem Fall verführst du mich in der Gestalt des KINDER Riegels. Nicht nur, dass bereits im Produktnamen jene Zeit mitschwingt, in der alles noch so schön einfach war. Sondern ich erinnere mich auch noch ganz genau an jene Momente, wenn meine Oma zur Belohnung den geliebten Schokoriegel aus ihrer Naschkiste zauberte. Und auch heute noch bringen mich – trotz meinen 23 Jahren – die (Werbespot)Geschichten mit „Milky & Schoki“ zum Schmunzeln.  Marketingexperten sprechen im übrigen dann auch davon, dass das Produkt ein „Gefühl der Unbeschwertheit“ vermittelt.

Bist am Ende also vielleicht doch du derjenige der das Zepter in der Hand hält und über meine Kaufentscheidungen regiert?

Vor über 50 Jahren bezeichnete bereits der Konsumkritiker Vance Packard Werbung als den „geheimen Verführer“. Meiner Meinung nach,  hast du mit Hilfe der Werbung tatsächlich einen großen Einfluss auf meine Kaufentscheidung – wenn auch nur unterbewusst. Das muss aber nicht heißen, dass du es immer bist, der vor dem Warenregal das letzte Wort hat…

Autor: Die Praktikantin

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Warum es sich lohnt in die Marke zu investieren?

Freitag, 13. November 2009 | Autor:

Je größer das Vertrauen zu einer Marke, desto höher die Chancen, höhere Preise durchzusetzen! Klingt logisch, ist es auch. Klingt einfach? Ist es aber nicht.

Jeder von uns hat es schon selbst getan. Vielleicht sogar jeden Tag im Supermarkt. Lieber zahle ich für ein Produkt einer bekannten und mir sympathischen Marke ein paar Euro mehr als für eine NoName oder einer mit unsympathischen Marke. Ob das Produkt tatsächlich besser ist, ist durch den Verbraucher selten feststellbar.

Bei Entscheidungen für den Kauf technischer Geräte wiederum, können sehr wohl gemachte Erfahrungen mit einspielen und das Wissen über den tatsächlichen Wert steigern. Das kann auch Markenübertreifend Einfluss nehmen. Habe ich mit einem teureren Markenprodukt schlechte Erfahrung gemacht oder gute mit einem billigeren NoName Produkt, fließt das in alle meine zukünftigen Einkaufsentscheidungen mit ein.

Schon lange nicht mehr reicht gute Werbung aus um ein Produkt zu einer wertvollen Marke zu machen. Eine Hohe Bekanntheit und Sympathie ist der erste Weg in die Köpfe der potentiellen Kunden. Hierfür sind groß angelegte Werbekampagnen oft sehr wichtig. Doch erst das positive Markenerlebnis macht einen Kunden zu einem glücklichen Kunden und somit zu einem treuen Kunden und bestenfalls zu einem Empfehler.

Zum Markenerlebnis gehört heute jede Menge. Das beginnt natürlich schon beim Verkaufsgespräch. Bestenfalls durch einen kompetenten Verkäufer oder aber durch das Internet. Der Service bei Lieferung und Reklamation ist Ausschlag gebend für zukünftige Einkaufsentscheidungen und für die mögliche Empfehlung dieser Marke an Freunde und Bekannte UND ins Internet. Unzählige Menschen geben mittlerweile Ihre Meinung zu Produkt und Service in alle möglichen Portale zum Besten. Erhält ein Produkt, z.B. bei Amazon, einen oder gar mehrere negativen Einträge, wird sich das bald in den Umsatzzahlen niederschlagen. Mittlerweile informieren sich Produktinteressierte auf Amazon und ähnlichen Shops und Bewertungsportalen vor dem Kauf eines Produktes sehr ausführlich. Und zwar völlig unabhängig davon, ob sie den eigentlich Kauf dort planen oder nicht. Während die Webseite des Markeninhabers ehr nur noch Sammlung von technischen Details gehört. Wenn überhaupt.

Eine Marke bekannt zu machen ist einfach (kostet nur viel).

Ein Marke sympathisch und positiv darzustellen ist schon etwas schwieriger.

Ein Marke dauerhaft positiv erlebbar zu machen ist nur möglich, wenn es sich durch das komplette Markenerlebnis zieht. Werden hier Fehler gemacht, wird jede Werbekampagne schlichtweg um ein vielfaches teurer. Ein schlechtes Image umzukehren ist Schwerstarbeit.

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