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Southern Comfort: Wie viel Ego passt eigentlich in einen Friseursalon?

Samstag, 29. Juni 2013 | Autor:

Wer einmal erfolgreicher Marketingexperte werden will, sollte zu Schulzeiten im Mathematikunterricht gut aufpassen. Vor allem bei dem Merksatz: Minus mal Minus ergibt Plus.

Später in der Praxis kann diese Formel – vorausgesetzt natürlich man wählt die richtigen negativen Werte – für den Markenauftritt nicht nur ein Plus ergeben, sondern sogar vollkommen neue Trends formen.

An einem aktuellen Beispiel aus der Werbewelt vorgerechnet, könnte diese Gleichung in etwa so aussehen:

Mittelalter, mäßig-attraktiver Bierbauchträger mal altmodischer, knapper Badehose ergibt einen unverschämt attraktiven Strand-Helden.

Oder anders formuliert: ein wertvolles Testimonial für Southern Comfort, das nicht nur die Aufmerksamkeit der werberelevanten Zielgruppe, sondern auch die Imagewerte der Likör-Marke steigen lässt.

Das Problem an einer solchen Erfolgsbilanz ist nur: Die Messlatte liegt dadurch ganz schön hoch.

Southern Comfort tut also gut daran, auch im darauffolgenden TV-Spot dem Publikum ein Testimonial zu präsentieren, das mit Mr. Beach’s Strand-Stolzier-Gang Schritt halten kann.

Ob das der Marke gelungen ist? Beurteilen Sie am besten selbst:

Wenn in „Whatever’s comfortable“-Folge Nr. 1 Mr. Keine-Strandfigur-und-trotzdem-sexy sein Selbstbewusstsein noch vor einer malerischen Strandkulisse zur Schau getragen hat, spielt sich das neue Machwerk aus dem Hause Southern Comfort in einem Friseursalon ab.

Und was macht unser Protagonist dort? Richtig: Er lässt sich die Haare waschen.

Zwischendurch checkt er noch kurz die Dame am Frisiertisch gegenüber ab. Aber ansonsten scheint es absolut nichts zu geben, was die Southern-Comfort-Entdeckung von seiner Mission eine selbstzufriedene Lässigkeit auszustrahlen und mit einem Glas Whisky das Leben zu genießen,  abbringen könnte.

Neben einem typischen Southern-Comfort-Look – ein Schnauzer darf dabei ebenso wenig fehlen, wie das auffällige Schuhwerk – haben die beiden TV-Spots der Marke also noch eine Sache gemeinsam: die thematische Fokusierung auf  (nun ja, nennen wir es mal) gewöhnliche Handlungsabläufe.

Denn auch für die Fortsetzungs-Folge „Shampoo“ gilt: Wenn das Ego des Testimonials den Werbe-Spot zur Genüge ausfüllt, braucht es keine großartige Handlung… 😉

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Thema: TV Werbung

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