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Tipps für die Entwicklung von Firmen- oder Markenname

Donnerstag, 3. Juni 2010 | Autor:

Den richtigen Namen für die eigene Firma oder einem neuen Produkt zu finden ist gar nicht so einfach wie viele denken!

Mal ganz abgesehen von den markenrechtlichen Problemen die auftauchen können, gibt es noch eine Menge anderer Hürden zu nehmen und Entscheidungen zu treffen.

Doch es macht natürlich viel Spaß und schließlich steckt nicht selten eine große Leidenschaft hinter der geplanten Unternehmung. Daher möchte man sich diese Aufgabe nur ungerne von einer Werbeagentur / Markenagentur abnehmen lassen. Für manche fühlt es sich womöglich so an, als würden sie die Namensgebung ihres neugeborenen Sohnes jemandem Anderen überlassen. Doch das ist eben nicht das Selbe!

wildefreunde entwickeln seit vielen Jahren Markennamen, Produktnamen oder Firmennamen. Hier ein paar unverbindliche Tipps aus unserem Erfahrungspool. Möchten Sie Kontakt zu uns aufnehmen und doch lieber Hilfe in Anspruch nehmen, freuen wir uns natürlich sehr. Dann bitte einfach hier>

Tipp Nr. 1: Wann macht der eigene Name im Firmennamen Sinn?

Eigentlich nur sehr selten. Von Vorteil ist dies wirklich nur, wenn Ihr Name in der Branche, im Markt bereits bekannt ist und mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung im Zusammenhang steht. Nur dann können Sie davon profitieren und das auch nur am Anfang. Denken Sie an die Zukunft! Vielleicht wollen Sie früher in den Ruhestand gehen, als Sie heute planen und ein Verkauf oder eine Nachfolge (ausser ein Familienmitglied steigt ein) ist schwierig. Kunden machen die bekannte Qualität vom Namensgeber abhängig. Ist dieser nicht mehr im Unternehmen, ist die Qualität und Qualifikation womöglich nicht mehr die Selbe….auch wenn das meißt nicht der Realität entspricht und wir alle wissen, dass die Seniors oft am wenigsten im Tagesgeschäft eingebunden sind. Das Selbe gilt natürlich auch dann, wenn Sie mit einem Partner ein Unternehmen aufbauen und jeder seinen Namen integrieren möchte. Nehmen wir als Beispiel den frei erfundenen Firmennamen „Hansen & Schmidt Unternehmensberatung“. Wenn Herr Hansen das Unternehmen verlässt, stirbt oder noch schlimmer, öffentlich bekannt wird, dass er z. B. strafrechtlich verfolgt wird, wegen was auch immer, wird es Herr Schmidt nicht leicht haben, Stammkunden zu halten und Neukunden zu gewinnen, geschweige denn das Unternehmen zu veräussern.

Tipp Nr. 2: Lange Namen abkürzen in Buchstaben-Kombinationen?

Auja, ganz fein. Lassen wir uns doch zuerst einmal einen Namen einfallen, der auf möglichst komplizierte Art und Weisse ausdrückt, was wir tun. Erfinden wir zur Veranschaulichung mal die Firma „Entwicklung & Produktion von elektrotechnischen Hilfsschuhlöffeln“ und kürzen es ab in EPEH. Prima, denn EPEH kann ich sogar irgendwie aussprechen.

Prüfen wir mal, was unter EPEH bei google kommt….aha, es klingt nicht nur so, sondern es scheint wirklich ein Vorname und sogar ein Ort in Afrika zu sein. Aber das ist alleine gesehen noch nicht so schlimm, denn im deutschsprachigen Raum gibt es noch nichts bekanntes mit diesen 4 Buchstaben. Sogar die Domain ist noch zu haben. Ein Glückstreffer! Ist mir bei einer echten Namenssuche noch nie auf Anhieb geglückt. Ob das einen guten Grund hat?

Prüfen wir mal weiter. Machen wir den Telefontest: „EPEH GmbH, guten Tag, mein Name ist Schmitz, was kann ich für Sie tun?“ Mmh, klingt komisch. „Ja, einen Moment, ich buchstabiere Ihnen meine Mailadresse „S.Schmitz, ja, mit tz, dann @, dann EPEH…ich buchstabiere: emil, paula, emil, heinrich – punkt. de

Gut, das war nichts. Emotional kam hier auch nichts rüber. Das ist aber vielleicht bei Firmennamen auch gar nicht so wichtig? Natürlich nicht, denn im Berufsleben entscheiden wir alle ja total rational. Zwischen 9.00 und 18.00 Uhr sind wir nicht mehr wir selber, wir entscheiden, spüren, empfinden völlig anders. Wer´s glaubt.

Es gibt natürlich eine Menge, mittlerweile sehr bekannte Marken im mit nur Buchstaben im Markennamen. BMW, IBM, MAN, TUI, FTI, LTU, ITS, KLM, BP, DJH…mir fällt nur gerade nichts mit 4 Buchstaben ein. Und wenn, dann ist es schon ein Wort: Esso, Aral, Opel, Ford.

Natürlich haben diese 3-Buchstaben-Marken mittlerweile geschafft, die Marke emotional aufzuladen, sogar ein richtig gutes Image zu verpassen. Aber fragen Sie mal nach, wieviel das gekostet und wie lange das gedauert hat. Hier fragt man auch nicht mehr nach, was denn die 3 Buchstaben zu bedeuten haben….aber wenn, kommt oft erstaunliches heraus.

Wenn Sie die Chance haben, Ihrem Namen einen Klang, eine besondere Note und dadurch eine erhöhte Merkbarkeit zu bieten, dann tun Sie das. Das ist viel besser als erstmal einen langen Namen zu erfinden, der vielleicht den Unternehmenszweck darstellt, den Sie aber garantiert nach einigen Jahren sowieso wieder ändern und in der Regel kürzen werden. Nicht selten sind es die Kunden, die dem Unternehmen verkürzte Namen geben.

Tipp 3: Finger weg von trendig klingenden Namen

Warum? Weil er morgen nicht mehr trendig ist, im Gegenteil, er wirkt schneller altbackig als Sie denken. Und ob Ihre Marke mal richtig kultig wird, hängt nur im geringen Maß vom Namen ab. Obwohl man versuchen kann, dies bereits im Namen zu fördern….meisst allerdings geht das nach hinten los. Insbesondere immer dann, wenn man versucht an einem bereits kultigem begriff anzuknüpften und ähnlich klingen zu wollen.Kult wird meiner Meinung immer das, was eine lange Zeit lang auf dem Markt „durchhält“ und viele „echte Fans“ hat. Die Ahoj Brause war damals überhaupt nicht kultig. Sie war einfach die einzige Brause auf dem Markt die man kannte….erst heute findet „man“ sie kultig. Sie hat bereits die übernächste Generation erreicht und wir „alten Hasen“ finden sie womöglich kultiger als die Kids. Ich hoffe mal, dass nicht alle Kids die Brause nur mit Vodka trinken. Damals war sie einfach nur lecker und schön sauer und auch ohne Vodka toll. Zurück zum Trend- und Kultpotential im Namen.

Als erstes gilt, wer nachmacht hat gute Chancen zu verlieren. Warum alle in den 90er Yahoo oder Google heissen wollten ist klar. Aber wer glaubt, dass der Name alleine oder mit so großem Anteil am Erfolg Schuld war, täuscht sich gewaltig. Das einzige was man hier erkennen kann ist, dass man sehr wohl mit, für damalige Markenerkenntnisse untragbare Namen, sehr erfolgreich werden kann, solange der Name aussergewöhnlich, aussprechbar, merkbar und erstmalig ist. Das wiederrum wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Zigtausende Marken und Firmen werden jährlich mit einem Namen versehen. Und zwar um ein vielfaches mehr, als es vor 10 Jahren der Fall war. Es ist schlichtweg so, dass es kaum noch gute, neue Namen gibt (die dann auch noch als Domain zu haben sind!). Daher ist höchste Kreativität, eine Hand voll Erfahrung und nicht selten, ein sehr langer Atem gefragt, denn nur selten gelingt die Namensfindung und erfolgreiche Markenanmeldung auf Anhieb.

Wann aber sind trendige Markennamen erlaubt? Im Grunde nur dann, wenn es sich um ein so stark trendiges und aktuelles Produkt handelt, welches von Anfang an nur für den „Moment“ geschaffen wurde und nicht darauf aus ist für 10, 20 oder 100 Jahre zu überleben. Doch diese Planung gibt es nur selten.

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Thema: Logo + Marke

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